Lausitz 2023

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23.09.-03.10.2023

23. September: Ankunft in Lauchhammer und kulinarische Entdeckungen

Die Organisatoren Claudia und Joachim begrüßten alle eintreffenden Teilnehmer auf dem reservierten Abschnitt des Stellplatzes in Lauchhammer, auf dem, Dank seiner Großzügigkeit, die Plätze schnell und einfach angefahren werden konnten.

Am Abend wurden wir mit einer herzhaften Mahlzeit im Biergarten des Stellplatzes begrüßt, die Lausitzer Spezialitäten bot, wie gebratene Blutwurst („tote Oma“), Hering, Sülze mit selbstgemachter Remoulade und Kartoffeln mit Quark und Leinöl (typische lokale Spezialität).

Der eintretenden Kälte wurde kräftig mit Decken und Getränken Paroli geboten, doch auch die Runden mit lokalem Schnaps konnten ein Abwandern in die Wohnmobile nur verlangsamen, aber nicht aufhalten.

24. September: Biotürme und Technikstunde

Nach einem leckeren Frühstück begaben wir uns auf Fahrrädern zu den beeindruckenden Lauchhammer Bio-Türmen. Hier wurde durch ein Mitglied des dortigen Traditionsvereins die eindrucksvolle Vergangenheit des Kohlebaus mit seiner Briketterstellung in der Region Lauchhammer plastisch vermittelt. Nach dem Mittagessen in Schülers, einem gemütlichen und kleinen Café im Ort, kehrten wir zum Campingplatz zurück. Hier erwartete uns eine spannende Technikstunde mit Hanns, der kleine und größere WoMo-Nöte anging. Der frisch werdende Abend führte uns schließlich in unsere gemütlichen Wohnmobile, wo sich die einen oder anderen Spielerunden bildeten.

25. September: Ein Tag nach unseren Wünschen

Der dritte Tag war zur freien Verfügung. Wir hatten zahlreiche Optionen, darunter einen Besuch in der Eisdiele von Elsterwerda, Entspannung am See, Job-Aktivitäten (Michael) und sogar eine erfrischende Schwimmrunde im See, der eisenhaltig-sauer war, aber ruhig und erholsam. Der See bietet mit seinen unterschiedlichen “Aktions-“Stränden, z.B. Kinder-Sandstrand, FKK-Strand, Hunde-Strand, Boots-Anleger, viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.  

26. September: Abenteuer am F60 und Minigolf

Ein aufregender Tag stand bevor. Wir wollten den F60 Tagebau erkunden. Nach einer Anfahrtszeit von ca. 1 Stunde mit unseren Fahrrädern entlang der Sperrgebiete der Lausitz erreichten wir die legendäre F60, eine der größten Kohleförderanlagen, die in Deutschland je gebaut wurden. Nach Passieren des Point of no Return erklommen wir zusammen mit einem ehemaligen Mitarbeiter das stählerne Ungetüm, das 30 Meter hoch und 30 Meter tief abräumen konnte (daher der Name F60). Wir wurden in die Komplexität eines solchen Tagebaus eingeführt, und verstanden zunehmend besser, wozu diese Anlagen zu leisten imstande waren und welche Herausforderungen und Gefahren bei Fortbewegung, Gleisbau, Verschüttung etc. auf die Anlage zukamen. 
Zurück am Stellplatz badeten die “mutigen” im nahegelegenen See.
Beim Programmpunkt Minigolf stellten wir unsere Minigolf-Fähigkeiten unter Beweis. Die gewürfelten Vierergruppen lieferten sich ein hartes Match und kontrollierten sich gegenseitig, um Manipulation zu vermeiden. Die Gewinnergruppe, bestehend aus Gerlinde, Inge, Jasmin und Farangis, krönten wir schließlich zur Minigolf-Champion-Gruppe gebührend mit Sekt und anderen Getränken.Gemütliches Beisammensein, bei dem im Hintergrund in den Wäldern die Wölfe(!) heulten und die Hirsche röhrten, rundete diesen erlebnisreichen Tag ab.

27. September: Dresden entdecken

Ein Tagesausflug führte uns mit dem Bus nach Dresden. Hier genossen wir eine Rundfahrt mit einem Reiseführer, der uns prima mit den Sehenswürdigkeiten und Stadtteilen, die wir durchfuhren, bekannt machte. So genossen wir bei feinstem Wetter die historische Schwebebahn, die uns auf der anderen Elbseite in den im Hang gelegenen Stadtteil führte. Anschließend schipperten wir auf der Elbe stromauf- und abwärts, um nach dem Anlegen zu Fuß die Innenstadt zu erkunden. In der Innenstadt hatten Zeit zur freien Verfügung, um diese beeindruckende Stadt kennen zu lernen. Dreh- und Angelpunkt war dabei die Frauenkirche, von der aus wir dann abends den Rückweg nach Lauchhammer antraten. Das abendliche Baden im See wurde für den einen oder die andere bereits zum Ritual. Beim gemütlichen Beisammensein mit Sekt traf der Blumenstrauß des 1. Vorsitzenden ein. Grund: Gratulation unseres Geburtstagkindes Claudia Reiner, die heute in ein neues Lebensjahr aufbrach!

28. September: Umsetzen nach Geierswalde und Wildschweinessen

Am Morgen, nach einem gemütlichen Frühstück, brachen wir auf, um Lauchhammer zu verlassen und den Geierswalder See anzufahren; also Stellplatzwechsel.  

Unsere Fahrt, die fast wie abgesprochen, in einer Kolonne von Concorde-Wohnmobilen durch die malerische Landschaft führte, endete am schönen Geierswalder See auf dem Stellplatz Seecamping. Dort nahmen uns Claudia und Joachim bereits in Empfang und formierten die Wagengruppe derart, dass sich ein nahezu windgeschütztes “Wohnzimmer” ergab. Hier wollten wir die gemeinsamen Zeiten verbringen. Der See selbst war vom Stellplatz in 3 Minuten zu Fuß zu erreichen und lud mit der Wake-Bar des freundlichen Platzbesitzers zu Verweilen ein. Am Abend gab es ein rustikales Wildschweinessen in einer fußläufig erreichbaren Hütte, in der uns Bedienung und Besitzer persönlich bedienten und uns zu einem schönen kulinarischen Abend verhalfen. Wildschwein, Rotkraut und Knödel sowie Salat, speziell für uns gemacht, schmeckten vorzüglich.

29. September: Freizeit und individuelle Aktivitäten

Der Tag stand zur freien Verfügung. So unternahmen einige Teilnehmer eine Fahrradtour um den Geierswalder See, bestiegen den “rostigen Nagel”, verweilten in der Wake Bar, besuchten den kleinen Geierswalder Hafen oder bestaunten den Leuchtturm, der zu einer vornehmen Gastronomie einlud. Fachsimpelei, Friseurbesuche, Reinigungsarbeiten und andere Aktivitäten füllten diesen Tag.

30. September: Erntedankfest auf der Krabat-Mühle

Heute stand eine Fahrradtour zur bekannten Krabat-Mühle auf dem Programm, die wir bei bestem Wetter nach ca. 1 Stunde erreichten. Die Krabat-Mühle ist ein Zentrum sorbischer Kultur und Identität und nimmt in der Namensgebung die Geschichte des Obristen Johann Schadowitz auf, der ursprünglich aus Kroatien stammte und „Croat“ – im Laufe der Zeit zu „Krabat“ mutiert – genannt wurde. Auf dem Mühlengelände fand das alljährliche sorbische Erntedankfest statt, für das kleine Manufakturen an Marktständen ihre Produkte anboten, Tanzgruppen mittelalterliche Ritterszenen nachstellten oder musikalische Einlagen vorgetragen wurden. In den Gebäuden selbst wurden durch entsprechend gekleidete Akteure Szenen des mittelalterlichen Lebens auf der Mühle dargestellt. Typische Gerichte aus der Lausitz stillten unseren Hunger bevor wir dann am Nachmittag wieder zum Stellplatz zurückkehrten. Auch das Wasser des Geierswalder Sees lud an Stränden zum Verweilen und Baden ein. Abends wurde dann gemeinsam gegrillt und in gemütlicher Runde gegessen und der Tag ausklingen gelassen.

1. Oktober: Seenplatte Senftenberg

Dieser Sonntag bot erneut Freizeitoptionen, eine weitere Technikstunde mit Hanns und eine Fahrradtour nach Senftenberg. Wir genossen ein köstliches Eis in der top Eisdiele Senftenbergs, die wir mit unserer Gruppe komplett ausfüllten. Auf unterschiedlichen Wegen durch und um Senftenberg und mit weiteren Stopps radelten wir zum Stellplatz zurück.
Für den Abend hatten wir bereits Grillgut gekauft, das mit kulinarischen Leckereien zusammen in unserem „Wohnzimmer“ eingenommen wurde. Noch lange saßen wir in der Runde zusammen und genossen die netten Gespräche.

2. Oktober: Besuch des Tagebaus und Abschlussessen

Am Morgen ging es mit dem Fahrrad nach Welzow, dem Ausgangspunkt für unseren Besuch eines aktiven Tagebaus. In Welzow angekommen empfing uns der Reiseführer. Nachdem er Helme verteilt hatte ließ er uns auf einem Ersatz-MTW aufsitzen. Mit Achterbahn-ähnlicher Fahrt ging es durch den Ort Welzow, in dem noch viele Gebäude an die vergangenen Kohle-Hochzeiten erinnerten. Der Ort Welzow wäre beinahe ebenso wie viele andere Orte verlegt worden, wenn nicht das Ende des Kohleabbaus bis 2038 beschlossen worden wäre. Der Reiseführer erklärte den aufwendigen Abbau der Braunkohle und ließ uns im Tagebau aussteigen, die Gerätschaft bewundern und Kohle als Erinnerungsstücke sammeln. Nächster Stopp war eine Anhöhe im bereits renaturierten Gebiet, das in Zusammenarbeit mit Bauern, Wissenschaftlern und Wirtschaftsministerium wieder zu einer nachhaltig nutzbaren Landschaft geformt werden soll. Auf dem Rückweg kehrten wir in eine typische Hofwirtschaft ein und stillten Durst und Hunger bevor es wieder zum Stellplatz ging.
Für den gebührenden Abschluss dieser Fahrt traf man sich zu einem spontan verabredeten Abschlussessen im „Grill ´n´Chill“ an der Geierswalder Marina. Mit unterschiedlichen Speisen und Getränken ließen wir uns dort verwöhnen.

Bereits an diesem Abend stand fest, dass die von Claudia und Joachim organisierte Ausfahrt ein voller Erfolg war. Beide wurden gebührend gelobt und die Ausfahrt mit der obligatorischen CCBW-Runde Schnaps begossen.

3. Oktober: Abschied von der Lausitz

Diese 10-tägige Reise in die Lausitz mit durchweg gutem Wetter(!) war voller kulinarischer Entdeckungen und unvergesslicher Erlebnisse. Wir verließen die Region mit vielen wunderbaren Erinnerungen und einem besseren Verständnis für diese faszinierende Gegend Deutschlands, die in starkem Umbruch ist. Wir alle können bereits erahnen, dass diese Region nach der finalen Flutung der Braunkohlegruben und der Renaturierung der Abschüttflächen zu einer attraktiven Seenlandschaft wächst, mit vielen Sandstränden und endlosen Fahrradwegen, in der sich wieder mehr Menschen ansiedeln werden und wohl fühlen können.
Dank Claudias und Joachims Vorbereitungen ergab diese Ausfahrt ein rundes Paket mit Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten!